WFG Unternehmertag: Unternehmen sollen Vielfalt leben

WFG Unternehmertag lockte ins Baggerado nach Nickenich

Der Ort war ungewöhnlich – der Vortrag der Referentin war es auch. Rund 150 Gäste waren auf Einladung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises (WFG) ins Baggerado nach Nickenich gekommen, um Daniela A. Ben Said zu lauschen, die der Frage nach ging, warum es sich für Unternehmen lohnt, Vielfalt zu leben. 

Die Welt verändert sich. Landrat Dr. Alexander Saftig verwies in seiner Begrüßung auf die Möglichkeiten und Wege, die Verschiedenheit der Menschen als gewinnbringenden Faktor in den Unternehmen zu berücksichtigen. Doch wie einfach fällt dies? Ben Said stellte schnell klar: Diversity, also Unterschiedlichkeit, ist in der Theorie großartig, in der Praxis eine Herausforderung. Bewusst provozierend fragte sie die Zuhörer, wie ernst man es meint mit Integration und Inklusion. Wieviele neue Mitarbeiter jenseits der 50 stellt man ein? Eine Mitarbeiterin am Empfang mit Kopftuch? Ein Gebetsraum im Unternehmen? Koschere Kost in der Kantine? Oder der Betriebskindergarten, damit insbesondere weibliche Beschäftigte Beruf und Familie unter einen Hut bekommen können? „Seien wir ehrlich,“ so Ben Said, „der schwule Friseur ist ok, aber als Fußballer in der Nationalmannschaft

Keineswegs anklagend trug die 2014 mit der Auszeichnung „Female Speaker of the Year“ ausgezeichnete Rednerin ihre Thesen vor. Vielmehr stellte Ben Said klar, dass jeder Mensch die Gewohnheit und das Vertraute mag. Diversität bedeute, seinen Geist zu öffnen. Die Erfahrung der Alten und der Schwung der Jungen, Mitarbeiter aus anderen Kulturen und deutsche Präsision, der Macher im Unternehmen und der Analytiker, sie alle könnten den Betrieb nach vorne bringen und sie alle würden gebraucht. Integration und Inklusion machten aus Fremden Partner, die auf Augenhöhe kommunizieren.